Feuerwache BLW26.200 qm
Frankfurt am Main
Die Form der Feuerwache entstand aus der Konzeption des Bestandsgebäudes als Kulturdenkmal
Das Wachgebäude der Bereichsleitwache 2 in Frankfurt am Main sollte unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes umgebaut werden. Neben dem Neubau waren außerdem die Sanierung eines bestehenden Wachgebäudes, der Abriss eines Wohngebäudes, sowie die Herstellung weiterer Wohneinheiten samt Tiefgarage geplant.
Die Beauftragung erfolgte im Rahmen eines öffentlichen Teilnahmewettbewerbs, bei dem folgend beschriebene Lösung zur Umsetzung des Bauvorhabens den zweiten Platz belegte:
Zu Beginn wurden vier Grundsätze ausgearbeitet, mit deren Hilfe ein nachvollziehbarer, innovativer und funktionaler Baukörper entwickelt werden sollte:
1. Der Neubau lässt dem Altbau Raum.
2. Es wird eine eigene Formensprache entwickelt, die sich aus den Höhen der umliegenden Bebauung ergibt.
3. Ein Ort für Erinnerungen dokumentiert die Geschichte des Standorts und gibt Raum für einen Austausch zwischen der Feuerwehr und der Bevölkerung.
4. Die Merkmale des Denkmals sollen hervorgehoben werden, in dem sich das Material des Altbaus im Neubau wiederfinden lässt.
Der so entstandene Baukörper sollte in Zukunft die Feuerwehr beherbergen, während die Rettungswache ihren Platz im Bestandsgebäude findet. Die Räume, die durch die Rettungswache und die Feuerwehr gemeinsam genutzt werden, befinden sich zwischen dem Bestandsgebäude und dem Wohnhaus nebenan. Das ehemalige Wachgebäude wird über eine Brücke mit dem Neubau verbunden.
Planung und Details
Planung
Während das alte Wachgebäude mit seiner Hauptfassade der Frankenallee zugewandt ist, ‚blickt‘ das neue Gebäude in die Heinrichstraße. Das denkmalgeschützte Gebäude bleibt als Solitär unberührt. Der neue Baukörper entwickelt sich somit vom zweigeschossigen Anbau des Bestands über das viergeschossige Nachbarwohnhaus auf der Heinrichstraße bis hin zur sechsgeschossigen neueren Wohnbebauung auf der Frankenallee. Trotz der städtischen Enge kann Platz für Freiflächen im 2. Obergeschoss geschaffen werden. Durch die in unterschiedliche Richtungen gedrehte Fassade können die Vorteile der Umgebung aufgenommen und genutzt werden. Zur Grünanlage wird die Fassade nach innen geklappt – so entsteht ein Freiraum, der die ruhig gelegene Ostseite prägt. Zur Heinrichstraße hingegen wölbt sich die Front in den Straßenraum hinein, damit der Eingang auf den Hof erkennbar hervorsticht.
Details
Impressionen1
Komplexität
Um auf die geschichtliche Dimension des Ortes hinzuweisen werden an der Glasfassade des Neubaus zur Frankenallee historische Ansichten des Ortes auf das Glas gedruckt. Das bedruckte Glas bildet nicht nur einen optimalen Sichtschutz, sondern schützt das Gebäude zusätzlich vor der Sonneneinstrahlung. Um die Zusammengehörigkeit der unterschiedlichen Baukörper darzustellen findet der rote Sandstein, der die Fenster des Bestandsgebäudes rahmt, erneut Verwendung in der Fassade des Neubaus. Die Lochfassade im 2. bis 5. Obergeschoss wird so gestaltet, dass die Fenster im Format der Natursteinfassade verbaut werden. Die Fassade wird über das Dach gezogen, so dass ein homogener Körper entsteht.
Über die Haupttreppenhäuser erreicht sowohl die Feuerwehr als auch der Rettungsdienst im Alarmfall die Fahrzeughallen. Bei Dienstbeginn gelangt man über die Tiefgarage in die Feuerwache. Die Einfahrt befindet sich auf der Frankenallee um Kollisionen mit ausfahrenden Einsatzfahrzeugen auf der Heinrichstraße zu vermeiden.
Projekt Details
Bauherr | BKRZ Grundstücksgesellschaft mbH & Co. KG |
---|---|
Jahr | 2018 |
NGF | 6.200 m2 |